Fachwissen hydraulischer Abgleich

2 Formeln

Viele Praktiker wollen sich nicht mit Formeln herumschlagen. Aber 2 Formeln kann ich Ihnen leider nicht ersparen. Alles halb so schlimm.

Formel 1: Berechnung des Durchflusses aus der Wärmeleistung und der Temperaturdifferenz

Wenn die Wärmeleistung eines Verbrauchers und die dazugehörige Temperaturdifferenz zw. Vor- und Rücklauf bekannt sind, kann mit der folgenden Formel der Durchfluss berechnet werden. Die Dichte und die Wärmekapazität des Wassers werden als konstante Werte durch den Faktor 0,86 berücksichtigt. Entsprechend gilt diese Formel nur für Wasser von 5 bis 95 °C.

Beispiel: Es wird der Durchfluss durch einen Heizkörper mit 1,2 KW Wärmeleistung und Tv=70°C und Tr=55°C gesucht.

Ergebnis: V = 0,86* (1,2 / (70-55)) = 0,0688 [m3/h] oder 68,8 [l/h]

Formel 2: Berechnung des Kv-Wertes aus dem Durchfluss und der Druckdifferenz 

Hersteller von Regel- und Thermostatventilen messen den Durchfluss bei einem Referenzdruck von 1 bar und geben diese Werte für unterschiedliche Ventilstellungen (Hub) oder Voreinstellungen (Drossel) als Kv-Wert an. Ist ein Ventil voll geöffnet (100% Hub), so spricht man vom Kvs-Wert. Mit der folgenden Formel lässt sich z.B. der Kv-Wert bei einem bestimmten Durchfluss und Differenzdruck berechnen.

Beispiel: Der Durchfluss durch ein Thermostatventil soll 69 l/h betragen. Der Differenzdruck über dem Ventil beträgt 50 mbar.

Ergebnis:  Kv = 0,069 [m3/h] / SQR 0,05 [bar] = 0,308 [m3/h]

Um etwas zu üben nutzen Sie am besten einen Datenschieber. Damit kann man schnell und einfach diese Beispiele nachvollziehen oder eigene Berechnungen durchführen, z.B. zur Ermittlung der Voreinstellwerte am Thermostatventil.

Physikalische Grundlagen

Das thermodynamische Gleichgewicht: Hier die Definition

Eine Gleichung: Wärmestrom - Verteilung - Übergabe

Das Gleichgewicht - nicht ganz so wissenschaftlich ;-)

Gut zu wissen:

Erster Hauptsatz der Thermodynamik

Die einem thermodynamischen System zugeführte Wärme ist gleich der Summe aus der Änderung der inneren Energie des Systems und der von ihm verrichteten mechanischen Arbeit.

Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik

Wärme geht niemals von selbst von einem Körper niederer Temperatur zu einem Körper höherer Temperatur über. Robert Clausius (1822-1888)