Einstellregeln - thermische Behaglichkeit

Spezielle, praxisrelevante Einstellungen

Die im vorrangegangenen Abschnitt beschriebe Systematik kann für alle Gebäude und Liegenschaften angewendet werden. In der Praxis ist es jedoch sinnvoll eine manuelle Adaption der Heizkurve in signifikanten Bereichen, unter speziellen Randbedingungen vorzunehmen. Bei hohen Außentemperaturen führen geringe Vorlauftemperaturen zu einer signifikanten Reduktion der Heizleistung. Trotz Deckung der Heizlast werden von den Nutzern in der Übergangszeit oftmals höhere Oberflächentemperaturen aus psychologischen Gründen an der freien Heizfläche gefordert.

Ein weiterer wesentlicher Grund ist, dass bei Wärmeerzeugungsgeräten auf Basis der Niedertemperaturtechnik bei sehr geringen Systemtemperaturen oftmals eine Niedertemperaturkorrosion am Wärmeerzeuger stattfindet. Um diese zu vermeiden, werden minimale Rücklauftemperaturen an der Heizkurve festgelegt. Abb. 7 zeigt diese exemplarisch. Folgende Vor- und Nachteile können für diese Adaption der Heizkurve benannt werden.

Vorteil:           Vermeidung von Niedertemperaturkorrosion / Erhöhung der thermischen  Behaglichkeit (subjektives Empfinden)

Nachteil:        höhere energetische Aufwendungen

 

Eine zweite Adaption der Heizkurve erfolgt oftmals bei sehr niedrigen Außentemperaturen. In diesem Falle wird davon ausgegangen, dass eine klare Witterung vorliegt und entsprechende solare Einträge in das Gebäude realisiert werden können, welche die heizungstechnische Anlage entlasten. Die Heizkurve kann auf eine maximale Temperatur begrenzt werden. Abb. 8. Zeigt dies exemplarisch.

 

Als Vor- und Nachteile kann benannt werden:

Vorteil:           Begrenzung der Heizkurve / positive energetische Effekte

Nachteil:        sind die inneren und solaren Gewinne gering, kann es zu Einschnitten in der thermischen Behaglichkeit kommen.