Hydraulischer Abgleich - Prozess: Berechnung (für 2-Rohranlagen)

Verfahren A  und B (Nachweis hydraulischer Abgleich)

ACHTUNG: Verfahren A ist für die BEG-Förderung (Einzelmaßnahmen) nur noch bis 31.12.2022 erlaubt !!!

Am einfachsten erklären lassen sich die Inhalte und Unterschiede der beiden Nachweisverfahren für die BAFA / KfW Förderung  anhand der Übersicht auf der Rückseite des VdZ Formulares  - Einzelmaßnahme


Die neue Version ab 8/2016 ohne zeitliche Begrenzung von Verfahren A (vergrößern)  - Btte beachten Sie das "ähnliche" Formular KFW-Effizienzhaus, bei dem eine raumweise Heizlastberechung nur nach DIN 12831 bzw. in Anlehnung an die DIN = Verfahren B zulässig ist

Immer wieder werden mir die gleichen Fragen gestellt: Was ist der Unterschied zwischen dem Verfahren A und B, welche Auswirkungen hat dies auf die Berechnung, welche Tools sind dafür geeignet und vor allem: Wann benötige ich welches Verfahren ? Eigentlich ist es gar nicht so schwierig !

  • Verfahren A: Berechnung ohne raumweise Heizlast. Man trifft einfach die Annahme, dass die installierte Wärmeübertragerfläche (z.B. der Heizkörper) mit einer angenommenen Übertemperatur (welche ? - z.B. Vorlauf 70°C, Rücklauf 55°C) identisch mit der notwendigen Heizlast ist. Das stimmt zwar nie 100%ig (gibt es das überhaupt ?), kann aber in Anlagen funktionieren, wenn man sich die Rahmenbedingungen für das zu optimierende System VORHER anschaut und diese zu interpretieren weiß. Zwei Aussagen sind sehr kritisch zu betrachten: 1. die 500 m² Grenze für die zu beheizende Nutzfläche und 2. die Ermittlung der Heizflächendurchflüsse anhand einer abgeschätzten Heizlast. Was soll dieser Unsinn! Bei einer Flächenheizung wird die notwendige Wassermenge pro Kreis über eine angenomme Heizlast (nach Baualtersklasse) und Spreizung berechnet.
  • Verfahren B: Berechnung mit raumweiser Heizlast (vereinfachtes Verfahren) inkl. Annahme von U-Werten in Bestandsgebäuden. Nach meiner Meinung der einzig richtige Weg für Millionen von Gebäuden (Wohn- und Nichtwohnbau) im Bestand. Nur durch die Möglichkeit der Gegenüberstellung von Nachfrage = Heizlast und Angebot = Heizleistung des Heizkörpers/der Übertragerfläche lässt sich eine Systemoptimierung (Druck-, Temperaturniveau und Berücksichtigung der Überdimensionierungsfaktoren der Heizflächen) durchführen. Leider stelle ich immer wieder fest, dass dieser doch recht triviale Zusammenhang nicht verstanden oder immer wieder bewusst ausgeblendet wird. Hinzu kommt der (berechtigte) Verzicht auf eine Rohrnetzberechnung für definierte Rahmenbedingungen (Kleine Wohneinheiten, Zonierung der Anlage, Rohrnetzverlauf nicht ersichtlich, reduzierte Heizlast = Volumenströme durch Isolierung der Gebäudehülle/Effizienzhäuser).

Ich zeige Ihnen hier auf dieser WebSite, dass dies alles kein Hexenwerk ist, wenn man logisch und strukturiert vorgeht und sich ein wenig mit den Eigenschaften der geeigneten Armaturen und mathematischen bzw. physikalischen Zusammenhängen beschäftigt, ohne daraus gleich eine Wissenschaft zu machen.

  • Verfahren A bedeutet der Heizkörper (eine Wärmeübertragerfläche) passt (bei einer angenommenen Vor- und Rücklauftemperatur, dp Ventil und xp) - - ähm, ..., doch nicht so "einfach" ? ......
  • Verfahren B bedeutet immer eine zusätzliche (praxisorientierte = vereinfachte) raumweise Heizlastberechnung (Beispiel DanBasic V) Und das ist das "Problem". Wer macht diese Berechnung, wie lange dauert es, welches Werkzeug benutzt man dazu?

Dieses dafür hervorragend geeignete Werkzeug mit dem Namen DanBasic 6 gibt es schon einige Jahre, weil mir schon immer klar war, dass eine Systemoptimierung ohne eine möglichst einfache und schnelle Ermittlung der Raumdaten und Bauteilkennwerten in der Praxis gar nicht umsetzbar ist bzw. vom Markt nie aktzeptiert werden wird - was auch in Zukunft m.E. so bleiben wird. Nur auf dieser Basis (Nachfrage und Angebot bekannt) können Komponenten wie Pumpen oder Differenzdruckregler richtig eingestellt und die gewünschten, wärmeerzeugerabhängigen Systemtemperaturen "gefahren" werden.

Was wird nun bei den aktuellen Fördermaßnahmen BAFA-Heizungsoptimierung und das KFW-Heizungspaket für den Nachweis des hydraulischen Abgleichs benötigt?

Bei der BAFA Heizungsoptimierung ist nur Verfahren A notwendig. Das bedeutet für Sie als Fachmann: Schnell und einfach umsetzbar mit z.B einer Auslegung mittels Datenscheibe oder einer APP zur Ventilauslegung. Und für den Kunden, dass die Hälfte des Einsparpotentials bei vertretbarem Mehraufwand verschenkt wird  (hierzu mehr im Kapitel Heizungsoptimierung).

Beim KfW-Heizungspaket (z.B. neues Brennwertgerät inkl. hydraulischem Abgleich) wird immer Verfahren B benötigt. Und das ist auch gut so. Hier wird das Maximum an Einsparpotential durch die Abstimmung des Systems erreicht. Ich übertreibe bei zu erwartenden Einsparpotentialen ungern, halte aber ein Einsparpotential von 1/4 bei dieser Paketlösung für realistisch. Hören Sie nicht bei der Hälfte des Optimierungsweges auf und sparen Sie nachhaltig über die gesamte Betriebszeit der neuen Anlage locker das Doppelte an Energie ein. Sprechen Sie konkret Ihre(n) Heizungsfachman/-frau auf dieses Thema an!

Zum Schluss, obwohl schon erwähnt, das passende Werkzeug: DanBasic 6. Mehr benötigt niemand für eine schnelle und sehr gute Berechnung für die "Zielgruppe" Ein-/Zweifamilienhäuser und kleinere Wohneinheiten.

WICHTIG: Nutzen Sie DanBasic 6 für beide Verfahren A und B. Dafür ist die Software aufgrund der Modulbauweise konzipiert worden.

Benötigen Sie weitere Informationen zum Thema Förderung? Hier habe ich eine wichtige Adresse für Fachleute und Endkunden: Foerderdata, dem Förderservice zur Heizungsmodernisierung