Ablauf der Berechnung für Fußbodenheizungen im Bestand nach Verfahren B

Massenströme am Heizregister richtig berechnen

Ich zeige Ihnen jetzt Schritt für Schritt die Berechnungsstrategie für die Praxis. Im Wesentlichen handelt es sich um das Verfahren B. Der Ablauf ist aber doch etwas anders.

Und so gehen Sie vor:

  1. Raumweise Heizlastberechnung nach dem zulässigen, vereinfachen Verfahren B: Transmissionswärmebedarf unter Berücksichtigung von Außenfenstern und -türen, Außenwänden, Wände an Erdreich und unbeheizt, Dach/Dachraumdecken, Fußboden an Keller, Boden an Erdreich mit U-Werten nach Baujahr/Baualtersklassen, neue Fenster und nachträgliche Dämmungen sind unbedingt zu berücksichtigen und Lüftungswärmebedarf. Alternativ: Heizlast nach Baualtersklasse, wenn ein automatisches/adaptives Verfahren zum Abgleich verwendet wird.
  2. Ermittlung des Verlegeabstandes. Vorschlagswert: 15 cm (entspricht 6,5m/m²). Gegebenenfalls Randzonen beachten.
  3. Aus der Heizlast und dem Verlegeabstand wird die für die benötige thermische Leistung (= Heizlast) notwendige Vorlauftemperatur (Nasssystem, Bodenbelag Stein) bestimmt und die zwingend zur weiteren Berechnung notwendige Spreizung ermittelt.
  4. Daraus errechnet sich der notwendige Massenstrom je Heizregister.
  5. Über die Größe des Heizkreises/Heizregister (m²), des Verlegeabstandes (m/m²) und eines angenommenen Druckverlustes (Vorschlag: 1,5 mbar/m) errechnet sich der Druckverlust je Heizregister
  6. Aus den errechneten Werten wird der Gesamtmassenstrom je Verteiler / Anlage und der min. notwendige Differenzdruck (Heizregister mit dem höchsten Druckverlust) ermittelt.
  7. Daraus ergibt sich noch unter Berücksichtigung der Rohrlänge vom entferntesten Verteiler zur Pumpe die notwendige Förderhöhe der Heizungspumpe.
  8. Bei Bodenbelägen mit einem erhöhten Wärmedurchlasswiderstand muss die Vorlauftemperatur zunächst rechnerisch erhöht werden. Näherungswerte: +3K Parkett, +6K Teppichboden.
  9. Ein endgültige Anpassung kann nur im Betrieb oder durch adaptive Systeme erfolgen.

Zugegeben - nicht einfach, aber die Lösung in Form eines Berechnungstolls gibt es schon heute: Das Berechnungstool

Auch ich kann nicht alle Faktoren berücksichtigen - aber die Lösung soll ja schließlich "gut und brauchbar" sein. Sie werden sehen, die Umsetzung ist dann doch relativ einfach ;-)

Verfahren B: Ablaufplan zum hydraulischen Abgleich für Alt- und Neuanlagen