"Die Software ist nur ein Werkzeug, das zur Aufgabenstellung passen muss"

Berechnungsprogramme für den hydraulischen Abgleich gibt es viele. Für kleinere Wohngebäude oder größere Nichtwohngebäude, für den Neubau oder Gebäude im Bestand, mit oder ohne Berücksichtigung der Heizlast oder der Art des Wärmeerzeugers, für Ein- oder Zweirohranlagen, mit tabellarischer oder grafischer Eingabe, usw., usw. ……  Aber welches Programm ist denn nun das „Beste“?

Nun, es ist schwierig zu beurteilen, welches Programm besser oder schlechter ist. Ich behaupte sogar, dass diese Fragestellung falsch ist. Es wäre doch viel besser zu fragen: Welche Anwendung (Software) ist am besten für die Lösung meines Problems geeignet? Stellen Sie sich bitte diese Frage, bevor Sie sich ein „digitales“ Werkzeug kaufen. Was möchten Sie in erster Linie damit machen? Selbst ein kostenloses Produkt macht keinen Sinn, wenn die „Folgekosten“ für den Zeitaufwand (Lernen und bedienen) viel zu hoch sind.

Eine professionelle Anlagenplanung inkl. Rohrnetzberechnung für komplexe Gebäude macht natürlich nur Sinn mit einer entsprechenden CAD / 3D Software und den notwendigen Standardschnittstellen für eine Bereitstellung herstellerspezifischer Komponentendaten. Geht es aber z.B. um eine Nachberechnung eines kleineren Bestandsgebäudes und die Frage, woher überhaupt die für eine sinnvolle Berechnung notwendigen Daten kommen, macht oft ein einfaches Berechnungstool viel mehr Sinn als eine mit vielen (oder zu vielen) Funktionen ausgestattete Anwendung. Hier ist es viel wichtiger, schon bei der Eingabe von Berechnungsparametern Zwischenergebnisse zu erhalten um die Auswirkungen von Annahmen, die gerade im Bestand oft getroffen werden müssen, direkt zu sehen bzw. bewerten zu können. Nicht einfach Daten eingeben, sondern auch verstehen was passiert.

Und zu guter letzt ist die Kenntnis der Funktion von geeigneten Komponenten an der richtigen Stelle eine sehr effiziente Stellschraube für eine nachhaltig funktionierende Anlage. Nicht das Werkzeug ist entscheidend, sondern der Mann oder die Frau vor dem Rechner die weiß, was bei einem konkreten Anwendungsfall zu tun ist.