Vorwort

Eine hydraulische Schaltung ist laut Definition die wasserseitige Zusammenführung mehrerer Anlagenkomponenten zu einer funktionsfähigen Anlage. Das primäre Ziel ist, die Durchflussmengen in allen Verbrauchereinheiten, in Abhängigkeit von momentanen Gegebenheiten, zur Verfügung zu stellen. So wird der Druckverlust in der Heizungs-, Kühl- und Klimaanlage so beeinflusst, dass jeder Verbraucher genau die Wassermenge erhält, die zur Deckung des Wärme- bzw. Kühlbedarfs erforderlich ist.

Jede Abweichung von den optimalen Bedingungen verursacht zusätzliche Kosten und beeinflusst den thermischen Komfort in der Gebäudetechnik.

Viele bestehende Anlagen werden mit zu kleinen Spreizungen betrieben, d. h. der Massenstrom ist zu hoch eingestellt, was erhöhte Energiekosten sowie Regelungsprobleme zur Folge hat. Für den Teillastfall (je nach Anlagentyp bis zu 97% der Betriebszeit) wirft sich daher auch die Frage auf, ob es sinnvoll ist, 30 % Leistung mit 100 % Massenstrom zu transportieren, weshalb der Trend zu Systemen mit variablen Massenströmen geht.

Nehmen wir als Beispiel einen Heizkörper: 

  •  wird ein Heizkörper mit 200% Wasservolumen durchströmt, erhöht sich die Wärmeleistung um ca. 10 bis 20 % (je nach Typ des Heizkörpers)
  • wird ein Heizkörper nur mit 50% Wasservolumen durchströmt sinkt die Wärmeleistung nur um ca. 20% (je nach Typ des Heizkörpers)

Zu hoch eingestellte Volumenströme an Umwälzpumpen verursachen unnötig höhere Energiekosten, die vermieden werden könnten. Bitte beachten: die momentan in aller Munde drehzahlgeregelten Umwälzpumpen reduzieren zwar die Betriebskosten, beseitigen jedoch nicht die Nebenwirkungen, die durch eine nicht erfolgte hydraulische Einregulierung entstehen. Selbst gut geplante und ausgeführte Anlagen müssen vor Ort geprüft und gegeben falls nachjustiert werden. Diese Betriebskosten können erst dann auf Minimum gehalten werden, nachdem alle Komponenten der Anlage auf Einander abgestimmt wurden.

Gründe für hydraulische Schaltungen:

  • Regelung der Teillast 
  • Anpassung der unterschiedlichen Betriebstemperaturen
  • Anpassung der unterschiedlichen Betriebszeiten
  • Anpassung an unterschiedliches thermisches Verhalten
  • Einregulierung der unterschiedlichen Störgrößen (N/S)
  • Wärmezählung und Abrechnung
  • Entkoppelung von Systemen
  • Speicherung von Energie
  • Rücklaufanhebung

Dieser Teil befasst sich nur mit typischen hydraulischen Grundschaltungen. Zu einer vollständigen Anlage gehört aber mehr, z.B.die richtige Auswahl der Anlagenkomponenten (z.B. Betriebsrelevante-, Sicherheits- und Brandschutzkomponenten), Rohr- und Komponenten-Dimensionierung, hydraulischer Abgleich, Wärme-(Kälte-) Schall-isolierung…… und vieles mehr. Es ist eben so, dass das Gesamtsystem nur so gut ist wie das schwächste Glied in der Kette.

Für jeden konstruktiven Vorschlag, der zur Verbesserung dieser Ausarbeitung beiträgt, bin ich im Voraus dankbar

Dipl. Ing. (FH) Janusz Pawletta
Kontakt: j.pawletta@web.de
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