Ablauf der Berechnung für 2-Rohranlagen im Bestand nach Verfahren B (und +B / Optimierung)

Voreinstellwerte am Heizkörper richtig berechnen

Ich zeige Ihnen jetzt Schritt für Schritt die Berechnungsstrategie. Im Wesentlichen handelt es sich um das Verfahren B. Aber wir denken im System und fügen noch zwei weitere Schritte hinzu:

  • Die Temperaturoptimierung: In Anhängigkeit der Anforderungen des (neuen) Wärmeereugers werden die neuen Systemtemperaturen bestimmt. Das Ziel: Max. möglicher Erzeugerwirkungsgrad, geringe Verteilverluste. 
  • Die Druckoptimierung: Der Differenzdruck über den Ventilen / die Förderhöhe der Pumpe wird so weit we möglich gesenkt. Ziel: Max. Regelgüte (für die Fremdwärmenutzung) durch eine gute Ventilautorität, große Voreinstellwerte für geringe Verschmutzungsanfälligkeit, weniger Hilfsenergie.

Und so gehen Sie vor:

  1. Raumweise Heizlastberechnung nach dem zulässigen, vereinfachen Verfahren B: Transmissionswärmebedarf unter Berücksichtigung von Außenfenstern und -türen, Außenwänden, Wände an Erdreich und unbeheizt, Dach/Dachraumdecken, Fußboden an Keller, Boden an Erdreich mit U-Werten nach Baujahr/Baualtersklassen, neue Fenster und nachträgliche Dämmungen sind unbedingt zu berücksichtigen und Lüftungswärmebedarf.
  2. Berechnung der Leistung der installierten Heizflächen mit einer praxisnahen Systemtemperatur von 70/55°C und einem dp-Ventil von 50 mbar
  3. Gegenüberstellung der Heizlast (je Raum) und der Heizleistung (der/des Heizkörpers) mit dem Ziel der Ermittlung der Heizkörperüberdimensionierungsfaktoren.
  4. Ermittlung der realen Massenströme und realen Rücklauftemperaturen.
  5. Optimierung durch Absenkung der Systemtemperaturen = Reduzierung der mittleren Übertemperatur = Heizleistung des Heizkörpers bis zur berechneten Heizlast. Die "Ziel" einer neuen Vor- und Rücklauftemperatur wird durch die Art des Wärmeerzeugers vorgegeben!
  6. Optimierung durch Absenkung der Differenzdrücke über den Thermostatventilen durch die Ermittlung der real notwendigen Differenzdrücke über dem Thermostatventil in Abhängigkeit des realen Volumenstroms und der geforderten Ventilautorität.
  7. Daraus ergeben sich die notwendigen Einstellungen (Volumenstrom, Förderhöhe) der Heizkörperthermostatventile, der zentralen Heizungsumwälzpumpe und/oder der dezentralen Differenzdruckregler.

Zugegeben: Das klingt zunächst nicht so einfach. Aber wenn Sie einmal ein Beispiel gerechnet haben werden Sie sehen, dass die Strategie logisch und genau der Optimierungsprozess ist, der für bestehende Anlagen notwendig ist.

Eigentlich ganz einfach, oder .... :-[? Deshalb noch zwei Videos, die noch einmal den Abglauf aufzeigen inkl. einer Betrachtung, wie wichtig, oder unwichtig, eine Berechnung des Rohrnetzes in kleineren Bestandsgebäuden ist

Die passende Software: DanBasic 8

Und wie ist im Neubau vorzugehen?

Das ist alles bekannt und wird von Softwareprogrammen seit vielen Jahren umgesetzt. Die Vorgehensweise können Sie hier im Ablaufplan nach einmal nahclesen, inkl. der Unterschiede zwischen Neu- und Altanlagen nachlesen.

Verfahren B: Ablaufplan zum hydraulischen Abgleich für Alt- und Neuanlagen